PORTRAITS - JÜRGEN

Obdachlosigkeit

 

Ich erinnere mich noch genau an die ersten paar Male, als ich dort aufschlug und mich langsam auch mit Jürgen vertraut machte.

Er war jedesmal überrascht mich zu sehen. So, als hätte er niemals erwartet, daß ich jemals zurück käme. Nach und nach bemerkte ich aber ganz verhalten seine Freude, mich wiederzusehen. Er begann, seine alte Kamera hervor zu kramen und mir zu erzählen...von seiner Arbeit, seinem Leben. Leider sind wir oft unterbrochen wurden, so daß ich viele seiner Geschichten nie bis zum Ende anhören konnte.

Eigentlich wollte er nie, daß ich Bilder von ihm mache. Er fand, er sei es nicht wert. Ständig redete er vom Rasieren...und das sein Bart zu lang sei. Er verzog immer das Gesicht und verhielt sich sehr unsicher. Dennoch war es mir wichtig, ihn zu fotografieren. Auch, wenn er mich unsicher machte. Natürlich habe ich sein Einverständnis für die Bilder, aber an das, was er für mich ausgestrahlt hat, habe ich ihn nie heranführen können. Es war ihm unverständlich, wie man sich für etwas wie ihn interessieren konnte.

 

Aber er hat mich dennoch machen lassen.

 

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