ANDI


Wieder ist für Andi eine kräfte - und nervenaufreibende Zeit vergangen.

 

Eine Zeit, in der er zwar viel an Bürokratie geregelt hat 

 

  • er erhält seit März 2o12 Festbezug 
  • er hat ein eigenes Bankkonto
  • er ist wieder gesetzlich krankenversichert
  • eine stationäre Therapie ist beantragt

 

Er pendelt noch immer zwischen Wiesbaden und Mainz, schläft mal hier, mal da, aber nie in einem Bett. Es ist sehr anstrengend für ihn, sich ständig mit neuen Menschen konfrontiert zu sehen und keinen festen Platz zu haben, wo er am Ende des Tages hingehen kann; so wie damals in in Kastel.

 

Er kämpft um den letzten Rest Mut und Kraft, die er hat, um die Tage zu überstehen.

"Weisst Du, Sylvie, wenn ich morgens aufstehe, ist es Scheisse und wenn ich mich abends hinlege ist es Scheisse und dazwischen auch. Ich will ja, dass sich etwas ändert, aber ich weiss nicht, wie das gehen soll. Letztens ist einer mit dem Messer auf mich los gegangen und da dachte ich nur:  'Stich doch zu'."

Und dann gibt es immer wieder Augenblicke wie diese, in denen leuchtet er und strahlt und man glaubt, nichts und niemand könne diese Flamme zum Erlischen bringen. Momente, in denen er Menschen zum Lachen bringt und man nicht glauben kann, das diese tiefe Trauer in ihm steckt. Ich wünsche ihm, dass er das Feuer wieder entfachen lernt und Wege heraus findet aus diesem Dilemma.

 

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